voltaire

Grammaire

VoltAIre

Voltaire, mit bürgerlichem Namen François-Marie Arouet, geboren am 21. November 1694 in Paris, war ein französischer Aufklärungsphilosoph, Schriftsteller und scharfzüngiger Kritiker der sozialen und politischen Zustände seiner Zeit. Er ist eine der zentralen Figuren der europäischen Aufklärung, deren Werke und Ideen wesentlich zur Entwicklung von Freiheitsrechten und modernem politischen Denken beitrugen.

Voltaire war bekannt für seinen Witz, seinen glühenden Intellekt und seinen Einsatz für bürgerliche Freiheiten sowie für religiöse und politische Toleranz. Er war ein produktiver Schriftsteller und verfasste Werke in nahezu jedem literarischen Genre: von Dramen und Gedichten über Romane und Essays bis hin zu historischen und wissenschaftlichen Arbeiten. Er nutzte seine scharfe Feder, um Missstände anzuprangern, Vorurteile zu bekämpfen und für eine gerechtere Gesellschaft zu streiten.

Sein vielleicht bekanntestes Werk ist der satirische Roman “Candide oder der Optimismus” (1759), der eine beißende Kritik am damals populären philosophischen Optimismus darstellt, wie er von Leibniz vertreten wurde. Durch die Reise des Protagonisten Candide durch eine Welt voller Ungerechtigkeit und Leiden hinterfragt Voltaire die Idee, dass diese Welt die beste aller möglichen Welten sei.

Voltaire setzte sich auch stark für die Gerechtigkeit ein, am bekanntesten durch seine Intervention im Fall Jean Calas, einem Protestanten, der fälschlicherweise des Mordes beschuldigt wurde. Seine unermüdlichen Bemühungen führten zur Rehabilitierung von Calas und wurden ein Symbol für seinen Kampf gegen Ungerechtigkeit und religiöse Intoleranz.

Trotz wiederholter Konflikte mit den französischen Behörden, die zu mehreren Gefängnisaufenthalten und schließlich zur Flucht aus Frankreich führten, blieb Voltaire zeitlebens ein Verfechter der Aufklärung und Rationalität. Er kritisierte die katholische Kirche und die Monarchie, was ihn zu einer kontroversen Figur machte, seine Ansichten aber auch umso einflussreicher.

Voltaire starb am 30. Mai 1778 in Paris, aber sein Erbe lebt fort. Seine Gedanken und Schriften haben die Grundlagen für moderne liberale und demokratische Gesellschaften gelegt und bleiben bis heute ein zentraler Bestandteil des kulturellen und intellektuellen Diskurses.